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Jan Gossaert gen. Mabuse, Der hl. Lukas malt die Madonna. Komposition – Maltechnik – Restaurierung

Ingrid Hopfner

Jan Gossaert, Der hl. Lukas malt die Madonna. Um 1520. Gesamtaufnahme vor der Restaurierung.
Jan Gossaert, Der hl. Lukas malt die Madonna. Um 1520. Gesamtaufnahme nach der Restaurierung.

Zusammenfassung

Die Lukas-Madonna von Jan Gossaert wird um 1520 datiert. Über die ältere Provenienz des Gemäldes informiert eine handschriftliche Randnotiz des Antwerpener Kunstsammlers Peeter Stevens (1590 – 1668) in seinem Exemplar des Schilder-Boeck von Carel van Mander. Nach unterschiedlichen früheren Zuschreibungen – an Gossaert, Heinrich Aldegrever und die „Alte niederländische Schule“ – gilt das Bild heute wiederum als Werk des Jan Gossaert.

Die Eichenholztafel wurde vermutlich im frühen 19. Jahrhundert etwas beschnitten, gedünnt, mit einem Parkett verstärkt und an Ober- und Unterkante wieder angesetzt. Für die Restaurierung sprachen sowohl ästhetische als auch technische Gründe. Durch das massive Parkett verursachte feine Risse an der oberen Bildkante und Deformationen im Holzträger sowie lokale Haftungsprobleme der Grundier- und Farbschicht gefährdeten das Gemälde. Krepierungen in der Malschicht, nachgedunkelte großflächige Übermalungen und Retuschen sowie ein gegilbter und teilweise vergrauter Firnis beeinträchtigten das Erscheinungsbild.

Ziel der Restaurierung war es, für den Bildträger konservatorisch zuträgliche Bedingungen zu schaffen und bei der Malschicht die Spuren der früheren Eingriffe zu entfernen. Zur Konservierung des Gemäldes war die Abnahme des Parketts notwendig. Eine reversible Stützkonstruktion stabilisiert den 5 – 7 mm starken Holzträger und erlaubt dem Bildträger ein gewisses Maß an Bewegung.

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