Schloss Ambras bei Innsbruck
(Johann Friedrich) Ferdinand Olivier – einer der besten und bekanntesten Landschaftsmaler, Zeichner und Lithographen der deutschen Romantik – pflegte enge Beziehungen zur Künstlerbewegung der Nazarener. Seine Reisen führten ihn nachweislich 1815 und 1817 nach Salzburg und in das Berchtesgadener Land, und so dürfte die Zeichnung von Schloss Ambras bei Innsbruck wohl einem "Abstecher" nach Tirol zu verdanken sein. Das Blatt zeigt das seit 1563 im Besitz des Erzherzog Ferdinand II. von Tirol befindliche Schloss Ambras von Südosten: Eine Brücke führt über das Tal des Aldrans-Baches zum Felsen, über dem sich auf mittelalterlichen Grundmauern das Renaissancegebäude erhebt. Ein der Fassade vorgelagerter Rundturm existiert trotz weit reichender baulicher Umgestaltungen durch Erzherzog Karl Ludwig 1859 noch heute. An der rechten Ecke sind die Apsis und darüber der Turm der Schlosskapelle zu erkennen. Die zumeist von Bäumen und Buschwerk verdeckten Gebäude in der linken Bildhälfte gehören zum Unterschloss, in dem bis heute die ferdinandeische Rüstkammer untergebracht ist. Sie bilden das heute einzige erhaltene, in situ befindliche "Museum" des 16. Jahrhunderts. (B. K.-E.)
Titel:
Schloss Ambras bei Innsbruck
Künstler/in:
Ferdinand (Johann Friedrich) Olivier (zugeschrieben) (1785 Dessau - 1841 München)
Zeit:
um 1815/17
Objektbezeichnung:
Grafik
Kultur:
Deutschland
Künstler/in:
Ferdinand (Johann Friedrich) Olivier (zugeschrieben) (1785 Dessau - 1841 München)
Material/Technik:
Zeichnung / Bleistift auf Büttenpapier
Maße:
24,7 × 35 cm
Beschriftung:
Rechts unten bez.: "Schloss Ambras"
Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Bibliothek
Inv. Nr.:
Bibliothek, 95416
Provenienz:
2004 aus dem deutschen Kunsthandel erworben