Mithras. Sein Kult und sein Nachleben
Führung mit Dagmar Ille und David Weiss | In deutscher Sprache
Teil der Reihe: Donnerstagabend im Museum
Für die Teilnahme an dieser Veranstaltung benötigen Sie auch ein Eintrittsticket!

Votivrelief: Mithras, Römisch, Mittlere Kaiserzeit, 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.
Das Marmorrelief zeigt die Tötung des Stieres, also die zentrale Szene im Kult des Lichtgottes Mithras, die in mehreren hundert Darstellungen kanonisch wiedergegeben wurde. Der Sonnengott zwingt den Stier in einer Höhle zu Boden, richtet jedoch den Blick nach oben, von wo er ein Zeichen zur Tötung erwartet. Dieses wird durch einen Raben überbracht, von dessen Darstellung nur die Krallen am Mantel des Mithras erhalten sind. Symbolisch nähren sich Tiere am sterbenden Stier: Hund und Schlange trinken von seinem Blut, und der Skorpion greift mit den Scheren nach den Hoden des Stieres, aus dessen Schwanzende Ähren sprießen. Die Szene symbolisiert die Stärke des Lichtgottes, der eine neue kosmische Ordnung herstellt, und zugleich den Zyklus von Sterben und Wiedergeburt. Der orientalische Mysterienkult entwickelte sich aus der persischen Götterwelt. Mithras wurde eine der am meisten verehrten Gottheiten im römischen Imperium, der Kult breitete sich besonders im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. vor allem in den westlichen Provinzen (Donauländer, Gallien, Germanien) rasant aus.
Titel:
Mithras
Zeit:
2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.
Infos zur Führung
Mithras war eine Gottheit orientalischen Ursprungs, deren Kult sich im Römischen Reich vor allem unter Soldaten großer Beliebtheit erfreute. Der Mithraskult betonte Tugenden wie Tapferkeit, Treue und den Kampf zwischen Gut und Böse, dargestellt in der berühmten Szene der Stiertötung. Nach dem Aufkommen des Christentums verlor der Kult an Bedeutung, doch seine Symbolik und Rituale beeinflussten teilweise spätere religiöse Vorstellungen.
Bei dieser Führung wird die Ausstellung "Antikensammlung" besucht.
Treffpunkt
Eingangshalle des Kunsthistorischen Museums
Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
Wichtiges zum Besuch
Wir freuen uns auf Ihren Besuch im Kunsthistorischen Museum!
