Ewiger Schutz, ewige Macht: Sarkophage und Urnen
Führung mit Melanie Gundacker | In deutscher Sprache
Für die Teilnahme an dieser Veranstaltung benötigen Sie auch ein Eintrittsticket!

Sarkophag: Entführung der Persephone, Römisch, Mittlere Kaiserzeit, Frühes 3. Jh. n. Chr.
In drei Szenen wird der Mythos von der Entführung der Persephone erzählt, wobei jedoch die Anordnung der Darstellungen nicht der zeitlichen Abfolge der Geschichte entspricht. Rechts der Mitte ist Persephone beim Blumen pflücken wiedergegeben. Von drei Eroten umgeben, wendet sie sich Hilfe suchend nach ihrer Mutter Demeter um, die, mit Fackeln in den Händen, auf einem Schlangenwagen ihre Tochter suchen wird. Links entführt Hades, der Gott der Unterwelt, auf einem Viergespann die sich heftig sträubende Persephone. Hinter den Pferden erkennt man Aphrodite mit einem Granatapfel, durch dessen Genuss Persephone für immer dem Hades verfallen sein wird. Vor dem Gespann steht Hermes als Geleiter der Toten, vor ihm Athena mit dem Zauberzweig, der die Rückkehr aus der Unterwelt verbürgt. Unter dem Viergespann kauert der dreiköpfige Höllenhund Kerberos. Durch Vermittlung des Zeus durfte Persephone zwei Drittel des Jahres auf der Oberwelt verbringen und musste nur das restliche Drittel als Gemahlin des Hades in der Unterwelt verweilen. Der Persephonemythos auf römischen Sarkophagen, eine Allegorie vom Sterben und Wiederaufkeimen der Natur, versteht sich als Ausdruck der Hoffnung des Verstorbenen auf ein Weiterleben im Jenseits.
Titel:
Entführung der Persephone
Zeit:
Frühes 3. Jh. n. Chr.
Infos zur Führung
Sarkophage und Urnen dienten nicht nur der Aufbewahrung der sterblichen Überreste, sondern symbolisierten auch den ewigen Schutz der Verstorbenen im Jenseits. Durch ihre kunstvolle Gestaltung sollten sie die Macht und Bedeutung des Verstorbenen über den Tod hinaus sichtbar machen. Sie verkörperten die Vorstellung von Unsterblichkeit und ewiger Bewahrung der Seele in einem würdigen, unvergänglichen Gefäß.
Bei dieser Führung wird die Ausstellung "Antikensammlung" besucht.
Treffpunkt
Eingangshalle des Kunsthistorischen Museums
Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
Wichtiges zum Besuch
Wir freuen uns auf Ihren Besuch im Kunsthistorischen Museum!
