Harnisch: Riefelharnisch, Riefelküriss

datiert 1530, Besitzer: Kurfürst Johann Friedrich Sohn des Johann von Sachsen Wettin

 

 

Riefelharnisch, Riefelküriss

Bei der Rüstung handelt es sich um einen so genannten Riefelharnisch, bei dem die Riefelung der Platten sowohl einen optischen Reiz erzeugte als auch dem Harnisch zusätzliche Widerstandsfähigkeit verlieh. Die Platten sind teilweise geschwärzt, wobei die Schwärzung zwar ursprünglich eine Rostschutzmaßnahme war, hier jedoch vor allem als dekoratives Mittel benützt wurde. Der Eindruck des Harnisches ist vom Effekt des Kontrastes zwischen den geschwärzten Flächen und den blank belassenen Streifen und Rändern bestimmt. Auf den Handschuhen des Harnisches findet sich die Stadtwappenmarke von Nürnberg. Der Besitzer des Harnisches, Johann Friedrich Kurfürst von Sachsen, war Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches. Er fungierte aber auch als Haupt des Schmalkaldischen Bundes und setzte 1534 den vertriebenen Herzog Ulrich von Württemberg wieder in seine Besitzungen ein. Gemeinsam mit Philipp I. von Hessen vertrieb er 1542 den katholischen Herzog Heinrich II. von Braunschweig-Wolfenbüttel. 1547 wurde er in der Schlacht bei Mühlberg vom Herzog von Alba überwältigt; Kaiser Karl V. hielt ihn gefangen. Die Kurfürstenwürde und das Erzmarschallamt wurden daraufhin seinem Vetter Moritz von Meißen übertragen, der sich auf die kaiserliche Seite geschlagen hatte.

Derzeit ausgestellt: Neue Burg, Saal III

Objektdaten

Objektbezeichnung

Harnisch

Kultur

Nürnberg

Datierung

datiert 1530

Künstler/in

Hans Ringler , (Plattner), zugeschrieben (Meister 1525, gest. 1547, tätig in Nürnberg) - GND

Meister MG , (Ätzer)

Material/Technik

Eisen, geschmiedet, getrieben, teils geschwärzt, teils geätzt, teils geschnitten. Ätzung: geschwärzt (schwarz geätzt). Nietkappen, Schnallen: Messing. Leder (teils modern).

Maße

H 185 cm × B 92 cm × T 60 cm × GesH mit Sockel 212 cm

Signatur

"MG" auf Unterrand des Gesäßreifens des Rückens geätzt (zugeschrieben: Matthias Gerung von München)

Beschriftung

"1530" geätzt, hinten auf der linken Schulter

Stempel / Zeichen

Auf beiden Handschuhen die Stadtwappenmarke von Nürnberg

Bildrecht

Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer

Inv. Nr.

Hofjagd- und Rüstkammer, A 347

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