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„Viribus Vnitis“ – Das Buch vom Kaiser.

Kunstpatenschaft vergeben

Luxusausgabe mit gedrehtem Messingrahmen, emaillierten Messing-Auflagen: Krone des Hauses Habsburg , Initialen FI (=J)I, Schließe in Form der Feuereisen des Ordens vom Goldenen Vlies; Einband nach einem Entwurf von Josef Hoffmann
Hellbrauner Saffian-Ledereinband mit Gold- und Reliefprägung; 322 S. mit zahlreichen Textillustrationen, 3 goldgehöhten Chromolithographien von Koloman Moser, 35 Heliogravüren, 263 Textabbildungen und 2000 Porträts zeitgenössischer Persönlichkeiten; Großfolio: 460 x 380 x 100 mm

1898: Das Gebäude der Wiener Secession, der 1897 von Gustav Klimt, Kolo Moser, Josef Hoffmann u.a. gegründeten Künstlervereinigung wird fertiggestellt. Die erste Ausstellung der Secession findet statt. Die bedeutendste österreichische Kunstzeitschrift wird geboren. Die Secessionisten veröffentlichen im Januar Heft 1 ihrer selbstgestalteten Zeitschrift „Ver Sacrum“ (Der heilige Frühling) als erstes österreichisches Organ und Plattform für internationalen künstlerischen Dialog. Kaiser Franz Joseph I. begeht sein 50jähriges Regierungsjubiläum. Im September des gleichen Jahres wird Kaiserin Elisabeth „Sisi“ in Genf ermordet.

Dem Wiener Verleger Max Herzig (22. April 1863 Sanok; † 1. Dezember 1912 Wien) ist das 50jährige Regierungsjubiläum des Kaisers Anlass, ein „Kaiserwerk“ zu edieren. Die Idee der Fürstenhuldigung wurzelt bereits in der Antike und ihrer Rezeption in der Neuzeit. Über die literarische Huldigung in den“ Trionfi“ Petrarcas, geht die künstlerische Umsetzung in Handschriften und Graphik – Triumphzug Maximilians I. von Albrecht Dürer und Hans Burgkmair – über die vor allem im Barock beliebten, gedruckten und illustrierten „Krönungs- und Huldigungswerke“ zu den historistischen Prachtausgaben der „Kaiserwerke“ in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

„Das Buch vom Kaiser soll vom Kaiser Franz Joseph I. erzählen, sein ganzes Leben, das was er thut, wie er sich gibt, wie er spricht, wie er aller Orten Sympathien erweckt …“

Max Herzig, Freund und Förderer der Secessionisten, engagierte für die illustrative Ausgestaltung des Buches vom Kaiser, einem mehr oder minder offiziellen Werk, interessanterweise „moderne“ Künstler. Josef Hoffmann (15. Dezember 1870 Pirnitz, Österreich-Ungarn; † 7. Mai 1956 in Wien) ab 1898 als Architekt und Designer in Wien tätig, ist später Hauptvertreter der Wiener Werkstätte; Koloman Moser (30. März 1868 Wien; † 18. Oktober 1918 ebenda) steht 1898 am Beginn seiner eigentlichen Karriere als Buchillustrator und Graphiker. Für Viribus Vnitis gestaltete Moser die Titelvignette, das Titelblatt, die Tafel mit der Bekanntgabe der Übernahme des Protektorates durch Erzherzogin Marie Valerie (4 Kind von Franz Joseph und Elisabeth, ihre Lieblingstochter), Inhaltsverzeichnisse für den Text- und Bildteil sowie das Blatt „Hymne“.


Das Kunsthistorische Museum dankt
Christine Scherleithner
herzlich für die Kunstpatenschaft.


Objektinformation

Budapest, Wien, Leipzig: Verl. von Max Herzig, 1898.

Kunsthistorisches Museum Wien
Museumsbibliothek
Inv.-Nr. 34843

Kontakt

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Hannah Mingers, BA, BA

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