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Knabe mit Fuchsgans

Kunstpatenschaft für Restaurierungsprojekt: vergeben

Die Epoche des Hellenismus, die auf die der griechischen Klassik folgt, ist durch einen gänzlich neuen Zugang zur Kunst geprägt. Erstmals finden Themen wie Alltag oder Momentaufnahmen Eingang in das Repertoire der griechischen Kunst. Ein hervorragende Zeugnis dieses Kunstverständnisses ist uns in dieser Marmorskulptur aus Ephesos erhalten: Sie zeigt einen Knaben im Spiel mit einer Gans, der aus Unachtsamkeit seinen Spielgefährten beinahe erwürgt.

Bei einem Brand der prächtigen Thermenanlage von Ephesos, in dessen Prunksaal die Gruppe in römischer Zeit aufgestellt war, ist die Skulptur in unzählige Einzelteile zersprungen. Kittungen, Ergänzungen und Retuschen, die in verschiedenen Restaurierungen seit der Auffindung vor über 100 Jahren angebracht wurden, haben sich im Lauf der Zeit stark verändert, sie weisen Risse und Fehlstellen auf.

Um diese herausragende Skulptur, die im Ephesos Museum in der Neuen Burg einen zentralen Platz einnimmt, nun wieder in einem optisch einheitlichen Gesamtbild präsentieren zu können, sind die Reinigung und die Behandlung der Kittungen notwendig. Mit Rücksicht auf die Restauriergeschichte sollen dabei die konservatorischen Maßnahmen so gering wie möglich gehalten werden: Das heißt, dass neben einer schonenden Reinigung die Erneuerung der Kittungen bzw. die (sparsame) Anbringung von Retuschen nur dann vorgenommen werden soll, wo solche unbedingt nötig sind. Der durch die Dokumentation der alten Restaurierungen zu erwartende Wissenszuwachs, beispielsweise über die bei früheren Restaurierungen verwendeten Techniken und Materialien, die durch Untersuchungen durch das Naturwissenschaftliche Labor begleitet werden, ermöglichen uns die schrittweise Erweiterung einer Datenbank. Ihre Ergebnisse sind nicht nur für das einzelne Objekt von Bedeutung, sondern können darüber hinaus aufschlussreiche Details für den Bestand aller Sammlungen des KHM liefern.


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Objektinformation

Römisch, Mittlere Kaiserzeit
2. Jh. n. Chr., nach Bronzeoriginal aus dem 3. Jh. v. Chr.
Marmor

Kunsthistorisches Museum Wien
Antikensammlung
Inv.-Nr. I 816

Kontakt

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Hannah Mingers, BA, BA

KHM Museumsverband
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+43 1 52524 - 4038
kunstpatenschaft@khm.at

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