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Das Nachlassinventar Erzherzog Ferdinands II. (1529 – 1595) von 1596 (Inv.-Nr. KK 6652)

Datenbankbasierte Edition der Inventarhandschrift des Kunsthistorischen Museums Wien, ein sammlungsübergreifendes Forschungsprojekt

Im 1596 handschriftlich abgefassten Nachlassinventar Erzherzog Ferdinands II. wurden alle in der Innsbrucker Burg, in Schloss Ruhelust und Schloss Ambras, in den Jagdschlössern Thurnegg und Achental befindlichen Objekte erfasst. Der Großteil der Artefakte ging in den Sammlungen des KHM – Museumsverbandes auf (Schloss Ambras Innsbruck: Kunstkammer und Rüstkammern; Kunsthistorisches Museum Wien: Kunstkammer, Hofjagd- und Rüstkammer, Gemäldegalerie, Antikensammlung, Münzkabinett, Sammlung alter Musikinstrumente; Weltmuseum Wien), ein Teil gelangte auch in andere Museen und Institutionen wie der Österreichischen Nationalbibliothek, MAK, dem Naturhistorischen Museum, Bayerisches Nationalmuseum München, Musée de l’Armée Paris, Ungarischen Nationalmuseum in Budapest, u. a.

Das Inventar Erzherzog Ferdinands II. stellt die bedeutendste Quelle der Ambraser Sammlungen dar, es ist unter der Inventarnummer KK 6652 in der Datenbank TMS angelegt. Jede Inventarbuchseite wurde digitalisiert (= 1471 Scans). Der für das Forschungsprojekt relevante Objektbestand ist vollständig in TMS erfasst (Ausnahme: Münzkabinett). Die bereits identifizierten Objekte der Ambraser Sammlungen sind in verschiedenen Modulen in der Datenbank speziell dokumentiert und können von dort für vorgesehene Forschungszwecke genutzt werden. Verweise im Inventarbuch von 1596 zu den Sammlungsobjekten können durch Verknüpfen des Inventarbucheintrags mit dem entsprechenden Objekt abgebildet werden.

Die geplante Edition bildet einen wesentlichen Beitrag zur vollständigen Erschließung und Erforschung der kompletten Sammlungen Erzherzog Ferdinands II. Zentrales Anliegen ist es, das Inventar in wissenschaftlich angemessener Form (digital und print) der internationalen Forschungsgemeinschaft verfügbar zu machen. Vergleichbare Projekte – die Edition des 1598 angelegten sog. „Fickler-Inventars“ der Münchner Kunstkammer und jene der kurfürstlich sächsischen Sammlungen (ab 1587) – wurden 2008 und 2010 abgeschlossen, liegen jedoch nur teilweise digital vor. Die digitale Aufarbeitung soll vorhanden Forschungsergebnisse übersichtlich zusammenführen und damit Grundlage für weitere Fragestellungen sein. In weiterer Folge können aus dem in der Datenbank aufbereiteten Forschungsmaterial virtuelle Ausstellungen (z. B. Rekonstruktionen der ursprünglichen Sammlungen, Schlossräume, etc.) generiert werden und somit über die Forschungscommunity hinaus einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.


Trinkgefäß in Gestalt einer Henne: „Ain schener Indianischer mit Vergulten bschlecht Schneggen“
Trinkhorn des Grafen Ulrich IX. Montfort-Tettnang in Drachengestalt: "Ain schens mit silber unnd Vergult beschlagens Horn, wie ain Drackh geformiert auf ainer schiltcroten, hat das Monfortisch wapen wigt ___ 5 mk 4 lot"
Narrenkopfbecher: „Ain Inndianische Nuß wie ain Narren khappen in Silber gefasst, wigt ___1 mk 10 lot“
 

Information

Projektleitung
Dr. Veronika Sandbichler

Projektkoordination
Dr. Thomas Kuster

Projektmitarbeit
Mag. Elisabeth Reitter
Kurator*innen des KHM-Museumsverbands (Ambras, ANSA, KK, GG, HJRK, MK, SAM, WMW),
Mag. Hanna Schneck (Bibliothek)
Mitarbeiter*innen der Abteilung visuelle Medien (TMS)

Finanzierung
Kunsthistorisches Museum Wien

Projektlaufzeit
2019-2023

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