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Zur Geburt der Kunstgeschichte aus dem Geist des Museums.

Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien um 1800

Das Projekt, das in Kooperation mit dem Florentiner Institut für Kunstgeschichte – Max Planck Institut, der Goethe-Universität Frankfurt a.M., der Universität Zürich und dem Archiv der Galleria degli Uffizi in Florenz konzipiert wurde, wurde nach einer Laufzeit von 3 Jahren 2012 abgeschlossen.

Gegenstand des Forschungsprojektes war die für Europa richtungsweisende Neuorganisation der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien in der Zeit um 1800. In dieser kunst- und kulturhistorisch wichtigen Schwellenzeit hat die Gemäldegalerie in ihrer Funktion, inneren Struktur und Präsentation einen Wandel durchgemacht, der in seiner Art exemplarisch ist: Die höfische Galerie wurde in ein öffentliches Kunstmuseum transformiert.

Die Verlegung der Gemäldesammlung aus der Stallburg in das Obere Belvedere (1775/76) bedeutete die definitive Ausgliederung der Galerie aus dem Komplex höfischer Repräsentation. Die damit einher gehende Spezialisierung der Galerie zur gesonderten Gemäldesammlung (ab 1781) war die Voraussetzung für einen Innovationsschub im Bereich der kunstwissenschaftlichen Systematisierung der Sammlung. Erstmals in Europa wurde in Wien eine Gemäldesammlung konsequent nach geographisch begrenzten Malschulen und innerhalb der Schulen nach chronologisch-historischen Gesichtspunkten ausgerichtet, wie dies die zur Zeit der Aufklärung entstehende Kunstwissenschaft europaweit verlangte. Die Wiener Gemäldegalerie wurde bereits im späten 18. Jahrhundert, vor dem Musée Napoléon, als eines der einflussreichsten Modelle einer neuen, wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden Präsentation von Kunst wahrgenommen.

Parallel zur kontinuierlichen Forschungsarbeit gaben internationale Studientage und das Symposium Gelegenheit zur Sichtbarmachung des Projekts sowie wichtige inhaltlich Impulse. Die Zusammenarbeit mit den kooperierenden Forschungsinstitutionen gewährleistete den regen Austausch mit internationalen Forscherinnen und Forschern zu Fragen der Museumsgeschichte.


Fischer: Allegorie auf die Übersiedlung der kaiserlichen Galerie in das Belvedere unter Kaiser Josef II.
Grundriss Oberes Belvedere Christian von Mechel, 1781

Publikationen

  • Gudrun Swoboda (Hg.), Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums. Bd. 1: Die kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776 – 1837), Kunsthistorisches Museum, Wien, 2013.
  • Gudrun Swoboda (Hg.), Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums. Bd. 2: Europäische Museumskulturen um 1800, Kunsthistorisches Museum, Wien, 2013.

beide Bände erhältlich im KHM-Museumsshop


Weiterführende Informationen

Internationaler Studientag am Kunsthistorischen Institut in Florenz/Max-Planck-Gesellschaft, 17. Dezember 2010
Luigi Lanzi - Interaktionen von Kunstgeschichte und Museologie

Studientag des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe-Universität Frankfurt a.M., 6. Mai 2011
Wege zum modernen Kunstmuseum (ca. 1770-1840). Wien, Kassel, Dresden, Frankfurt
Download: Einladung & Programm

Internationales Symposium am Kunsthistorischen Museum, 24. bis 26. November 2011
Zur Geburt der Kunstgeschichte aus dem Geist des Museums. Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien um 1800

Download: Einladung & Programm

Die Ergebnisse der Forschungsarbeit sowie der internationalen Tagung werden in 2 Bänden publiziert und 2013 im Böhlau Verlag erscheinen.
Gudrun Swoboda (Hg.), Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums. Kunsthistorisches Museum, Wien
Bd. 1: Die kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776 – 1837)
Bd. 2: Europäische Museumskulturen um 1800

Information

Projekt-Nr.
FP 09/004

Projektleitung
Dr. Gudrun Swoboda

Projektmitarbeit
Mag. Nora Fischer
Dr. Mag. Kristine Patz
Mag. Alice Hoppe-Harnoncourt
Dr. Karl Schütz

Kooperationspartner
Direktor Univ.-Prof. Dr. Gerhard Wolf (Kunsthistorisches Institut in Florenz)
Univ.-Prof. Dr. Hans Aurenhammer (Goethe-Institut Universität Frankfurt am Main, Kunstgeschichtliches Institut)
Univ.-Prof. Dr. Tristan Weddigen (Universität Zürisch, Kusnthistorisches Institut)

Finanzierung
forMuse - Forschung an Museen Projekt Nr. FP 09/004
Ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung

Projektlaufzeit
abgeschlossen

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