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um 1695, Artist: Michele Lorenzoni , (Büchsenmacher)
Lorenzoni war einer der begabtesten Büchsenmacher seiner Zeit und erlangte mit seinem ausgeklügelten Repetiersystem höchste Berühmtheit. Er belieferte den Hof der Medici, aber auch den Kaiser in Wien. Sein System funktionierte mit einer Quertrommel hinter dem Lauf, in der übereinander eine seichte Aushöhlung für die Kugel und eine zweite, tiefere für das Pulver angebracht waren. Hielt man die Waffe mit dem Lauf nach unten und drehte man die auf der Schlossgegenseite angebrachte Kurbel, so rollte eine Kugel aus dem oberen Schaftmagazin in die Höhlung der Trommel. Ein weiteres Magazin im Schaft enthielt das Pulver, das dann, genau dosiert, in die zweite Aushöhlung rieselte. Mit einer weiteren Drehung dieser Kurbel gelangte die Kugel in den Lauf, und das Pulver in der Trommel befand sich jetzt genau in Laufrichtung hinter der Kugel. Auch gelangte etwas Pulver durch einen Zündkanal in die Zündpfanne. Ein mit der Trommel verbundener Hebelmechanismus spannte zugleich den Hahn und verschloss den Batteriedeckel. Dieses genial konstruierte Magazinsystem ermöglichte es, das Gewehr mit jeweils einer einfachen Hin- und Herbewegung der Kurbel über zwanzig Mal hintereinander abzufeuern. Ein Problem bestand nur darin, dass sich durch die damalige Pulverqualität Verschmutzungen ergaben, sodass sich der Mechanismus verklemmte. Auch nützte sich nach eifrigem Gebrauch die Dichtung zwischen Lauf und Trommel ab, und ein zurückgebliebener Funke konnte beim Neuladen zur Explosion des Pulvermagazins führen. Der blanke, glatte Lauf ist mitsamt dem Vorderschaft abschraubbar. Auf der Quertrommel des Flintenschloss findet sich die Signatur "Michele Lorenzonus Flo". Der braune Nussholzschaft besitzt eine aufklappbare Kolbenkappe, unter der zwei Röhrenmagazine sichtbar sind. Das obere ist für die Kugeln gedacht, das untere für die Pulverladung.
Gewehr
Florenz
um 1695
Michele Lorenzoni , (Büchsenmacher) (vor 1683, gestorben 1733, tätig in Florenz)
Blankes Eisen, etwas graviert, Metall, Nußbaumflader, durchbrochenes Eisen
L 127 cm
Auf der Verschlusswelle: "Michael Lorenzonus. Flo."
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer
Hofjagd- und Rüstkammer, D 371
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