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vor 1492
Dieser maurische Schild besteht aus zwei zusammengenähten Rindshäuten in Form eines Doppelovals, dessen Mittelachse durch einen eingenähten Stab verstärkt wird. Die helle, ehemals weiße Außenseite ist nahezu schmucklos. Im Gegensatz dazu ist die Innenseite mit feinster Seidenstickerei in den Farben Rot, Blau, Gelb, Grün, Schwarz und Weiß verziert. Ein konzentrisches, der äußeren Form des Schildes folgendes Schriftband ruft in ständiger Wiederholung Allah an, während die obere Seite des Handpolsters die Inschrift "Allah ist der Lebendige" trägt. Von den vielen ehemals erhaltenen Schilden hat sich nur noch eine Adarga dieser Entstehungszeit erhalten; sie befindet sich in der Real Armería in Madrid. Man weiß nicht, wann genau die Wiener Adarga in die Ambraser Sammlung Erzherzog Ferdinands von Tirol (1529-1595) gelangte. Dass sie über den Schwiegersohn der Reyes Catolicos, Philipp I. von Österreich, König von Kastilien und Granada (1478-1506), in eine der Rüstkammern der österreichischen Habsburger gelangte, ist vorerst nur Vermutung. Genauso gut könnte sie auch ein Geschenk Kaiser Karls V. (1500-1558) gewesen sein. Die Adarga (daraqah) entspricht einer nordafrikanisch-maurischen Schildform. Sie war leicht und doch sehr widerstandsfähig. Während diese Schilde ursprünglich der leichten Reiterei im Gefecht dienten, wurden sie von der maurischen Nobilität in prunkvoller Ausführung für repräsentative Anlässe wie etwa Kampfspiele verwendet. Im späten 15. Jahrhundert kamen Adargen beim christlichen Adel in Mode. Nicht zuletzt geht die Bezeichnung des abendländischen Ovalschildes, "Tartsche", auf Adarga, französisch adargue, zurück. Dieser Schildtypus war offensichtlich sehr beliebt und fand namentlich in den Waffenspielen der Spanier, den juegos de canas und den alancias, noch bis ins 18. Jahrhundert Verwendung. Besonders berühmt als Herstellungsort prachtvoller Adargen war die Stadt Fez in Nordafrika.
Orientalisch: Schild
Granada (Spanisch-Maurisch)
vor 1492
Leder. Seidenstickerei. Füllung: Werg.
H 89 cm x B 75 cm
entlang dem Rande “Allah”, über den Handgriffen “Allah ist der Lebendige”
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer
Hofjagd- und Rüstkammer, C 195
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