Griechisch, Attisch, rotfigurig, Anfang 5. Jh. v. Chr.
Heldentaten des Herakles und des attischen Stadtheros Theseus sind auf den Aussenseiten der rotfigurigen Schale gegenüber gestellt: Der bärtige Herakles hat Antaios, einen libyschen Riesen, der alle Fremde zu einem Ringkampf zwang und dann tötete, zu Boden geworfen; sich auf dem linken Bein vorschiebend, fasst er mit der Linken dem Gegner an die Kehle und holt mit der geballten Rechten zum Schlage aus. Später wird er ihn hochheben und in der Luft erwürgen, da Antaios aus der Berührung mit dem Boden immer neue Kräfte schöpfen konnte. Der jugendliche Theseus bezwingt den von Poseidon gesandten marathonischen Stier, der die Felder verwüstet. Mit der Keule holt er gegen den Stier aus, dessen Kopf er mit der Linken niederdrückt. Das Innenbild zeigt einen Waffenläufer an einem Altar. Herakles war der Heros der attischen Adelsgesellschaft, seine Taten das bevorzugte Bildthema attischer Vasenmaler des 6. Jahrhunderts v. Chr. Mit dem Sturz der Tyrannenherrschaft der Peisistratiden wurde nach 510 v. Chr. Theseus, der der Sage nach Attika einigte und den athenischen Staat schuf, war Heros und Symbol der Demokratie des Kleisthenes; seine Heldentaten treten seit dieser Zeit auf den attischen Vasen neben die des Herakles.
Schale
Griechisch
Attisch, rotfigurig
Anfang 5. Jh. v. Chr.
Caere , Cerveteri, Italien
Ton
H. 8,8 cm, Dm. 21,7 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Antikensammlung, IV 3692
Oesterr. Museum Wien; aus Slg. A., Castellani, Rom; 1940 Übernahme; 1941 inventarisiert
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