Helm: Capacete

um 1490, Besitzer: König Ferdinand II. Sohn des Johann II. von Aragon

 

 

Capacete

Typisch für die Capacete, die hier den Kopf schützt, ist die abfallende Krempe und der von vorne nach hinten durchlaufend scharfe Grat. Die Bezeichnung Capacete kommt vom spanischen Wort cabeza, der Kopf, und stellt eine der verschiedenen lokalen Varianten des Eisenhutes dar. An der Helmglocke ist seitlich dreimal die Halbsonnenmarke eingeschlagen. Diese Marke und ähnliche werden seit dem 19. Jahrhundert der bisher nicht näher erforschten Plattnerwerkstätte von Calatayud zugeordnet. Diese Stadt liegt in der Nähe von Saragossa. Die blanke Helmglocke ist in der Mitte zu einer leicht nach hinten geneigten Spitze ausgetrieben, die in einem kleinen vergoldeten Kreuz endet. Ein rundum laufendes, schmales Stirnband aus vergoldetem Kupfer ziert in Art einer Banderole auf punziertem Grund die gravierte Inschrift "in hoc signo vincit", wobei immer zwei grobe, lappige Blätter die einzelnen Minuskeln unterbrechen. Ein ebensolcher Zierstreifen bedeckt den Krempenrand, den gravierte Wellenranken schmücken. Über den Bändern sind in der Mitte von Stirn und Nacken gekrönte Kartuschen mit dem Wappen von Granada angebracht. Vorne befinden sich zwei, wobei die obere zusätzlich ein heute unvollständiges Kreuz trägt. Im Nacken gibt es nur eine Wappenkartusche, über der eine spätere, nicht zugehörige Federhülse montiert ist. Die dekorative, zweifellos auf maurische Vorbilder zurückgehende Inschrift weist ebenso wie die Wappenkartuschen auf die Eroberung Granadas durch Ferdinand von Aragon hin.

Derzeit ausgestellt: Neue Burg, Jagdplateau I

Objektdaten

Objektbezeichnung

Helm

Kultur

Spanisch

Datierung

um 1490

Material/Technik

Eisen, geschmiedet, getrieben. Dekorband.: Kupfer, feuervergoldet, teilweise graviert. Nietkappen, Kreuz: Messing. Wappen: Kupfer gegossen, feuervergoldet.

Maße

H 27,5 cm x B 25 cm x T 32,5 cm

Beschriftung

"in hoc signo vincit"

Stempel / Zeichen

unbekanntes Plattnerzeichen: 3 mal roh eingeschlagen (gestürzter Halbreis mit drei Strahlen)

Bildrecht

Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer

Inv. Nr.

Hofjagd- und Rüstkammer, A 645

Kunst & Patenschaft

Das Kunsthistorische Museum dankt Herrn Peter Hartmann sehr herzlich für die Patenschaft!