Gillis van Coninxloo
* 24.01.1544 (Antwerpen)
† 04.01.1607 (Amsterdam)
Er war der Sohn des Künstlers Jan II. van Coninxloo und der Elisabeth Hasaert. Seine Ausbildung erhielt Conixloo laut Karel van Mander zuerst bei Pieter Coecke van Aelst d.J., doch mag van Mander sich hier irren. Gesichert ist eine Lehrzeit bei dem wenig bekannten Maler Lenaert Kroes sowie bei Gillis Mostaert. Nach einer kurzen Zeit der selbstständigen Tätigkeit brach Coninxloo zu einer Reise durch Frankreich und Italien auf, von der er jedoch vorzeitig zurückkehrte. 1570 war er wieder in Antwerpen. In diesem Jahr wurde er in die St.Lukas-Gilde aufgenommen und heiratete Maeyken Robroeck, mit der er insgesamt drei Kinder hatte.
  Gillis van Coninxloo
Während der Belagerung Antwerpens durch die Spanier 1585 verließ Coninxloo die Scheldestadt und ging zuerst für zwei Jahre nach Zeeland, bevor er sich spätestens 1587 in Frankenthal bei Hanau niederließ. Acht Jahre später, 1595, übersiedelte der Künstler nach Amsterdam und erwarb dort 1597 das Bürgerrecht. In der holländischen Hauptstadt wurde er Mitglied der Rhetorikerkammer "Twit Lavendel" und heiratete 1603 erneut. Mit seiner zweiten Frau, Geertgen van Eeden, hatte Coninxloo einen Sohn.

Der in Künstlerkreisen hochangesehene Maler, der vermutlich auch einen großen Werkstattbetrieb unterhielt in dem möglicherweise Landschaftsmaler wie Hercules Segers oder Esaias van de Velde ausgebildet wurden, starb um die Jahreswende 1606/1607. In der Kunstwissenschaft wurde Coninxloo lange Zeit die Erfindung der "Waldlandschaft" als flämisches Bildthema zugeschrieben, doch hat sich in den letzten Jahren seine Bedeutung diesbezüglich relativiert. Seine Bedeutung bei der Ausprägung dieses Genres ist allerdings unumstritten. Die in seinen nahsichtig angelegten Kompositionen in unverwechselbarer Handschrift wiedergegebenen Bäume füllen den Bildrahmen in der Regel wie ein undurchdringliches Dickicht aus. An einzelnen Stellen öffnet Coninxloo jedoch in dieser "Waldwand" raumgassenartig angelegten Blickschneisen, die er asymmetrisch platziert und als übergeordnete Bildelemente für den Betrachter erfahrbar macht. Solche tiefenr”umlichen Züge kombiniert er in seinen hoch artifiziellen Kompositionen mit einer nahansichtigen Naturschilderung, die von vielen ihm nachfolgenden Malern als vorbildhaft aufgegriffen und weiterentwickelt wurden.