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Tartölt

vor 1578, Hersteller/in: anonym

 

 

Tartölt

In der Kunst- und Wunderkammer Erzherzog Ferdinands II. auf Schloss Ambras befanden sich neben gängigen Instrumenten auch solche, für die sich weltweit keine Vergleichsstücke finden. Dazu gehört ein Satz von Doppelrohrblattinstrumenten, deren Äußeres Tierkörper nachbildet. Das Ambraser Inventar von 1596 beschreibt die Instrumente folgendermaßen: „In ainem fueteral 5 tardöld, wie drackhen geformiert.“ Die Herkunft der Bezeichnung Tardöld bzw. Tartölt ist nicht eindeutig erklärbar; möglicherweise handelt es sich um eine Dialektform des Wortes Cortholt (Kurzholz), eine Sammelbezeichnung für Blasinstrumente mit gebogenem oder gefaltetem Rohrverlauf. Die Tonerzeugung erfolgt bei den Tartölten über ein Doppelrohrblatt, das auf ein in Form einer Achterschlaufe verschlungenes Anblasrohr gesteckt wurde. Der Tubus des Instruments besteht aus Metall und ist schraubenförmig gewunden. Dieses Rohr ist in die Nachbildung eines Drachenkörpers integriert. (rh)



Literatur:
Julius Schlosser: Die Sammlung alter Musikinstrumente. Beschreibendes Verzeichnis, Wien 1920.
Rudolf Hopfner: Meisterwerke der Sammlung alter Musikinstrumente, Wien 2004.
Ausstellungskatalog: Für Aug' und Ohr. Musik in Kunst- und Wunderkammern, Schloß Ambras 1999, Wien 1999.

Derzeit ausgestellt: Schloss Ambras Innsbruck Unterschloss, Kunstkammer

Objektdaten

Objektbezeichnung

Tartölt

Kultur

Deutschland

Datierung

vor 1578

Hersteller/in

Maße Das Hüllmaß ist eine museums- bzw. ausstellungsspezifische Information. Es benennt nicht die realen Maße des Musikinstruments.

Hüllmaß: 370 × 40 × 40 mm

Bildrecht

Kunsthistorisches Museum Wien, Sammlung alter Musikinstrumente

Inv. Nr.

Sammlung alter Musikinstrumente, 208

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