Ende 15.-Anfang 16. Jahrhundert, Besitzer: Sigmund Sohn d. Friedrich IV. von Habsburg
Damit der Kopf des Teilnehmers an der Turnierart des Stechens vor dem Anprall der gegnerischen Lanze geschützt war, wurde er von einer Helmhaube aus mit Werch gefüttertem, gestepptem Leinen umschlossen, die der Turnierer unter dem Helm trug. Diese Helmhauben wurden mit dem Stechhelm mittels angenähter Riemen fest verbunden. Sie waren so angebracht, dass sie den Kopf des Reiters innerhalb des Helmes gleichsam "freischwebend" festhielten und der Kopf nicht an die Helmwand anstoßen konnte. Diese Art der Anbringung geht aus einer um 1498 entstandenen Zeichnung Albrecht Dürers hervor, die in drei verschiedenen Ansichten einen Stechhelm wiedergibt: Sie zeigt deutlich die Verschnürung der Helmhaube im Stechhelm. Die Datierung 1484 ergibt sich aus dem Umstand, dass diese Helmhaube zu einer Gruppe von 6 Helmhauben gehört, die für die Innsbrucker Stechzeugserie von Klaus Wagner, Christian Schreiner und Christian Spör angefertigt wurden. Diese Stechzeugserie wurde für die 2. Hochzeit Siegmunds von Tirol mit Katharina von Sachsen am 4.3.1484 bestellt.
Haube
Innsbruck
Ende 15.-Anfang 16. Jahrhundert
Sigmund Sohn d. Friedrich IV. von Habsburg (1427 - 1496) - GND
Leinen, teils gesteppt. Füllmaterial: pflanzlich. Bänder aus Hanf. Leder. Nieten, Schnallen: Eisen. Hülsen: Messing (modern).
H 40 cm x B 25 cm x T 25 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer
Hofjagd- und Rüstkammer, B 47
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