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Zerstörung des Tempels in Jerusalem durch Titus

1635, Künstler/in: Nicolas Poussin

 

 

Zerstörung des Tempels in Jerusalem durch Titus

Der Stoff ist dem Jüdischen Krieg des Flavius Josephus entnommen. Der auf einem Schimmel herbeireitende Titus, der Sohn des regierenden römischen Kaisers, sieht ergriffen, wie sich, gegen seinen Willen, die alttestamentliche Prophezeiung von der Zerstörung des Salomonischen Tempels erfüllt. Die Chaotik des dramatischen Vorwurfs wird von Poussin in ein wohlgeordnetes Bildgefüge übersetzt. In der Strenge der Gestaltung, in der Klarheit des Raumes, in dem jedes Ding seinen ihm angemessenen Platz hat, ist dieses Werk Zeugnis für die entscheidende Wende Poussins zu einer präzisen Erfassung der Körper im Raum. Poussin schuf das Bild im Auftrag des Kardinalnepoten Francesco Barberini, der es dem kaiserlichen Gesandten als Geschenk des Papstes an Ferdinand III. übergab. Wollte man lobend an den Sieg Ferdinands über die Protestanten bei Nördlingen (1634) anspielen oder kritisch an die Eroberung und Plünderung Mantuas durch kaiserliche Truppen erinnern (1627) ?

Derzeit ausgestellt: Kunsthistorisches Museum Wien, Kabinett 11

Objektdaten

Objektbezeichnung

Gemälde

Kultur

Französisch

Datierung

1635

Künstler/in

Nicolas Poussin (1594 Villers/Les Andelys - 1665 Rom) - GND

Material/Technik

Leinwand

Maße

Bildmaß: 147 × 198 cm

Rahmenmaße: 179 × 230 × 14 cm

Signatur

Bez. auf dem Schildrand rechts: Ni. Pusin. fe

Bildrecht

Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie

Inv. Nr.

Gemäldegalerie, 1556

Provenienz

Im Auftrag von Kardinal Francesco Barberini gemalt; 1639 dem Kaiserlichen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Fürst Eggenberg, als Geschenk für Kaiser Ferdinand III. übergeben; 1685 in der Galerie in Prag nachweisbar; 1721 nach Wien; 1730 bis 1772 in der Galerie in Wien nachweisbar; Im späten 18. Jahrhundert bei Fürst Kaunitz; 1820 zu Baron Badenfeld; 1835 für die kaiserliche Galerie wiedererworben.

100 Meisterwerke - Eroberung Jerusalems durch Kaiser Titus - Nicolas Poussin

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