Das aus dem Zyklus „Pagan“ stammende Objekt kombiniert zwei architektonische Motive: einerseits ein aus der klassischen Säulenordnung stammendes Kompositkapitell und andererseits den so genanten Tatlin-Turm. Dieser wurde vom Architekten Wladimir Tatlin in den Jahren 1919/20 als Monument der 3. Internationale konzipiert. Er sollte 400 Meter hoch werden und unter anderem auch ein Observatorium beherbergen. Die Säulen im Inneren sollten sich nach den Gestirnen ausrichten können. Ziel des Künstlers war es, ein Sinnbild der „himmelstürmenden“ neuen Gesellschaft zu schaffen. Kritiker dachten beim Anblick des Modells sofort an den Turm zu Babel. Leo Trotzkij nannte den Tatlin-Turm eine „Riesen-Thermosflasche“. Das Bauwerk wurde aus Kostengründen nicht realisiert, obwohl seine Errichtung in technischer Hinsicht durchaus möglich gewesen wäre. Es bezeichnet den Kulminationspunkt der revolutionären sowjetischen Kunst und ist zu einer Ikone der Architektur geworden. Igor Makarevich unterscheidet in einem Text die westliche, „irdische“ Kunst von der russischen, „himmlischen“ Kunst. Das Verhältnis der beiden zeigt sich in der Arbeit dadurch, dass der kosmische Turm das antike Kapitell als Fundament benützt. Die Kräfte für diesen Vorstoß in die Weiten des Alls scheinen aber auch die Inhaltsstoffe des Fliegenpilzes zu liefern. Auf ihnen ruht ja die gesamte Komposition. Damit verweisen die Künstler auf das halluzinatorische Element, das bei künstlerischen Vorhaben dieser Art eine entscheidende Rolle zu spielen scheint. Der Zusammenhang mit dem Gemälde Turmbau zu Babel von Pieter Bruegel, wohl einem der bekanntesten der gesamten Kunstgeschichte, ist sofort ersichtlich, denn der babylonische Turm ist ja längst zu einer Metapher für menschliche Hybris geworden. Bemerkenswert ist der Umstand, dass der Turmbau zu Babel von Pieter Bruegel ein künstlerisches Leitmotiv für Igor Makarevich war. Von seiner Jugend an bis zur Studienzeit beschäftigte ihn die utopische Dimension dieser biblischen Erzählung.