Der von Zeus geliebte Ganymed, der schönste aller Sterblichen, wurde vom Göttervater in den Olymp versetzt, um dort als Mundschenk den Göttern zu dienen. Im vorliegenden Gemälde bedient sich Igor Makarevich der Methode der appropriation art, indem er das berühmte Bild von Rembrandt kopiert. Das Konzept der appropriation art beleuchtet von der Position des Künstlers aus kritisch die Fragen nach dem Autor eines Werkes und dessen Urheberschaft. Makarevich schreibt dieses Werk aber nicht allein in diesen Kontext ein. Er ersetzt Ganymed, der bei Rembrandt merkwürdigerweise als Kleinkind dargestellt wird, durch die Gestalt des Buratino, des russischen Äquivalents zu Pinocchio, der in Makarevichs Installation Leben im Schnee als zentrale Figur dient. Durch die Verbindung von gemalter Kopie und Manipulation des Bildgegenstandes kann man das Werk auch als Okkupation des künstlerischen Territoriums von Rembrandt lesen. Aus appropriation art wird so occupation art. Das Bild selbst löst durch den Kontrast zwischen dem sublimen Stil Rembrandts und der an eine Karikatur erinnernden Darstellung der Figur des Buratino beim Betrachter ein Lachen aus. Dies ist aber ein Hinweis auf eine dunklere, unheimliche Sinndimension des Bildes. Dass Rembrands den „schönen“ Ganymed als kleines Kind darstellt, mag wohl als Hinweis darauf zu verstehen sein, auf welche Bereiche der Psyche hier verwiesen wird. Das Unbewusste, das durch diesen Witz angesprochen wird, rührt beim Betrachter an Phänomene, die _ da sie ja Teil des Unbewussten sind _ nicht direkt als Abbild dargestellt werden können. Das Bild fungiert in diesem Fall als Auslöser und Zeichen für