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Gewehr: Vorderlader-Wender-Gewehr

1810, Owner: Kaiser Franz I. (II.) Sohn des Leopold II. von Habsburg Lothringen

 

 

Vorderlader-Wender-Gewehr

Seit dem 16. Jahrhundert beschäftigten sich erfindungsreiche Büchsenmacher mit der Verbesserung der Feuerwaffen, deren Laden durch die Laufmündung sehr umständlich war und daher auch von Schuss zu Schuss entsprechend lange dauerte. Schon im 17. Jahrhundert hatte man den Wender erfunden, bei dem um eine Längsachse drehbare Läufe die Schussfolge erhöhten. Hier sind es Vierlingsläufe samt Batterien und doppelten Steinschlössern, die das Abfeuern von jeweils zwei nebeneinander liegenden Läufen schnell nacheinander erlaubten. Auf einem der Läufe findet sich die Signatur "I. DEVILLERS". Die zarten Gravuren auf den blanken Metallteilen zeigen mythologische Figuren, Blattornamente, Vögel, Schmetterlinge etc. Das hochelegante Gewehr hat eine romantische Geschichte. Es wurde 1809 Kaiser Franz I. in Pressburg von einem ungenannten Herren aus den von den Truppen Napoleons besetzten österreichischen Niederlanden geschenkt. Auf den Läufen steht in goldener Schrift unter einem Doppeladler der beziehungsreiche Spruch "SUB UMBRA ALARUM PROTEGE NS" ("Unter dem Schatten Deiner Flügel beschütze uns") und "FIDELIS QUONDAM SERVI HOMAGIUM" ("Geschenk eines einstigen getreuen Dieners").

Location: Neue Burg, Galerie C

Object data

Object Name

Gewehr

Culture

Liège

Dated

1810

Manufacturer

Joseph Devillers , (Büchsenmacher) (erw. 1797 - 1829, tätig in Lüttich)

Material

Läufe: Eisen, geschmiedet, teils vergoldet. Korn: Silber. Schlossplatten, Hähne, Batterien, Abzugsbügel, sonstige Schlossteile: Eisen, teils gegossen, teils graviert. Schaft: Holz, teils geschnitzt, Einlegearbeit. Einlagen: Silber, teils graviert. Kolbenplatte: Eisen, teils geschnitten. Ladestock: Holz, Horn.

Dimensions

L. 120,7 cm, Gewicht 4000 g, Kaliber 14 mm
Lauf: L. 79,3 cm

Signed

I. DEVILLERS und Ex

Markings

I. DEVILLERS

Image rights

Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer

Inv. No.

Hofjagd- und Rüstkammer, G 501

Kunst & Patenschaft

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