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vor 1552, Owner: Kaiser Maximilian II., Sohn des Ferdinand I. von Habsburg Österreich
Einen unübertreffbaren Höhepunkt der spanischen Goldschmiedekunst besitzt die Hofjagd- und Rüstkammer im Degen des späteren Kaisers Maximilian II. Das Gefäß dieses höfischen Rapiers ist durch eine feingemusterte, gegossene Reliefornamentik mit effektvoll hineinkomponierten Emailakzenten geschmückt. Solche goldenen, geschmückten Degengefäße waren eine Spezialität spanischer Goldschmiede. Die als Rosetten gestalteten Schraubenmuttern und der abschraubbar gearbeitete, pinienzapfenförmige Knauf ermöglichen es, das Gefäß in Einzelteile zu zerlegen und es auf der Reise in einem Etui aufzubewahren, um das wertvolle Email besser vor Beschädigungen zu schützen. Die ausgezeichnete italienische Klinge macht diesen Degen auch zur ernst zu nehmenden Waffe im Kampf. Am Ricasso und am Hohlschliff finden sich die Marke und die Signatur des wichtigen Klingenschmiedes Antonio Piccinino. Wahrscheinlich wurde dieser Degen 1552 von Wratislaw II. von Pernstein (1530-1582), einem böhmischen Kämmerer, Maximilian II., der seit 1549 böhmischer König war, in Genua anlässlich der Rückkehr des Königs aus Spanien geschenkt. Wratislaw II. war mit Donna Maria Maximiliana Manriquez de Lara aus dem sehr reichen Geschlecht der Mendoza verheiratet. Über diese Verbindung mit Spanien dürfte die schöne Waffe nach Böhmen gekommen sein. 1552 taucht sie in der Garderobenliste Maximilians auf. Da Maximilian II. später beim Hofgoldschmied der Kaiserin Maria, Pery Juan Pocke (Meister 1551 - um 1590), mehrere emaillierte Prunkdegen erwarb, die als Geschenke in die Rüstkammer in Dresden gelangten, könnte auch der Wiener Golddegen aus der Werkstatt dieses Goldschmieds stammen. Maximilian schenkte diesen großartigen Degen seinem jüngeren Bruder Erzherzog Ferdinand II., der auch Statthalter von Böhmen war. Das wertvolle Stück gelangte über Erzherzog Ferdinand II. in die Ambraser Kunstkammer und in der Folge im 19. Jahrhundert nach Wien, wo es lange Zeit wegen seiner herausragenden Qualität fälschlich dem berühmten Florentiner Goldschmied Benvenuto Cellini zugeschrieben wurde.
Degen
Spanisch, Barcelona (?) und Mailand (Klinge)
vor 1552
Antonio Piccinino (1509 - 1589, tätig in Mailand)
Pere Juan Poch , Goldschmied zugeschrieben ((Meister 1551, gest. um 1590)) - GND
Wratislav von Pernstein ((1530–1582) böhmischer Kämmerer)
Klinge: Eisen, geschmiedet, teils durchbrochen gearbeitet, teils graviert. Gefäß: Goldrohre und Goldbleche über Eisenkern montiert. Goldbleche: teils ziseliert, teils punziert, teils durchbrochen gearbeitet, teils graviert, teils emailliert. Griff: Holzkern, mit Golddraht umwickelt. Golddraht: teils kordiert, teils mit eingeschlagenem Eierstabprofil.
L 122 cm x B 24,3 cm x T 13 cm
Klingeninschrift: ANTONIO PICCININO
siehe Signatur
H oder X unter Krone
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer
Hofjagd- und Rüstkammer, A 588
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