Kameo: Gemma Augustea

Römisch, Frühe Kaiserzeit, 9 - 12 n. Chr.

 

 

Gemma Augustea

Der Verherrlichung der Taten des Kaisers Augustus und seines Nachfolgers Tiberius diente der bedeutendste heute in der Wiener Antikensammlung verwahrte antike Kameo, die Gemma Augustea. Er ist aus einem zweischichtigen arabischen Sardonyx geschnitten und ein Meisterwerk der kaiserlichen Gemmenwerkstatt in Rom. Im oberen Bildstreifen thront Augustus in der Tracht und Pose Jupiters, in den Händen Szepter und Augurenstab. Zur Rechten des Kaisers sitzt Roma, die Schutzherrin der Stadt. Zwischen den Köpfen der beiden Figuren der Steinbock, das Zeugungsgestirn des Augustus, zu seinen Füßen der Adler. Auf der rechten Seite befinden sich allegorische Figuren: Oikumene, die bewohnte Erde, Okeanos, die Personifikation des Meeres, sowie Italia mit Füllhorn und zwei Knaben. Neben Roma steht in Offizierstracht der Großneffe des Augustus, Germanicus. Auf der linken Seite steigt Tiberius, der Kronprinz und Stiefsohn des Kaisers, von einem Zweigespann, das von Victoria gelenkt wird. Im unteren Bildstreifen errichten Götter (?) ein Tropaion (Siegesmal) und führen gefangene Barbaren heran. Die Darstellung bezieht sich vielleicht auf die Niederwerfung des Dalmateraufstandes: Am 16. Jänner des Jahres 10 n. Chr. zog der Oberbefehlshaber der römischen Truppen, Tiberius, in Rom ein; als Sieger trat er vor den Kaiser. Der Kameo wird erstmals 1246 in einem Inventar des Klosters Saint Sernin in Toulouse erwähnt. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts gelangte er durch Kauf Kaiser Rudolfs II. in habsburgischen Besitz.

Derzeit ausgestellt: Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung Raum XVI

Objektdaten

Objektbezeichnung

Kameo

Kultur

Römisch

Periode

Frühe Kaiserzeit

Datierung

9 - 12 n. Chr.

Fundort

Material/Technik

Onyx, zweischichtig. Fassung: Goldreif, Hinterseite in ornamentierter Durchbruchsarbeit, 17. Jh.

Maße

H. 19 cm, B. 23 cm

Bildrecht

Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung

Inv. Nr.

Antikensammlung, IXa 79

Provenienz

Schatzkammer; seit dem 17. Jh. in kaiserlichem Besitz; 1779 Übernahme

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