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Lucio Muñoz

Holz auf Hintergrund

Lucio Muñoz ist eine der Galionsfiguren des spanischen Informalismus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 1929 in Madrid geboren, studiert er an der Kunsthochschule San Fernando. Nach einer entscheidenden Reise nach Paris im Jahre 1956 dringt er ganz in das Gebiet der Abstraktion ein und wird dieses auch während seines gesamten Werdeganges nicht mehr verlassen. Nun entdeckt er das Holz, das – gekratzt, verbrannt, geschnitzt oder schwammig geworden – ab diesem Zeitpunkt zum Mittel einer Malerei voll poetischer Konnotation und der Natur verbundenen Ausdrucksfähigkeit wird.

Die Auswahl der Werke umfasst rund dreißig Bilder, mittleren und großen Formates, welche die wichtigsten Abschnitte seines Schaffens darstellen. Sie zeigen die 50er Jahre mit seinen ersten noch figurativen Werken und dem entscheidenden Entdecken des Holzes; dann die 60er Jahre, in denen diese Entdeckung sich in der schwarzen Malerei und dem tragischen Schnitt konsolidiert; die 70er Jahre sind von seltsamen organischen Formen und wunderlichen Landschaften durchdrungen; die 80er, in denen sich die Natur wie ein Wirbelwind der Bilder bemächtigt; und zuletzt die 90er, wo Lucio Muñoz den Höhepunkt seines kreativen Schaffens erreicht und uns heitere, erhabene und fast bloße Tafeln zeigt.

Nach dem Tod des Malers, 1998, hebt die Kritik die Kohärenz und die Beständigkeit seiner Werke hervor und bezieht sich auf ihn als "die Galionsfigur der naturalistischen Abstraktion", als "den Maler der poetischen Phantasie" oder als "den Meister des abstrakten Expressionismus".

Biographie:

1929
geboren in Madrid

1949-54
Studium an der Kunsthochschule San Fernando in Madrid

1955
erhält ein Stipendium der französischen Regierung und lebt bis Ende1956 in Paris

1959
ab diesem Jahr nimmt er an allen wichtigen Ausstellungen spanischer Malerei in der ganzen Welt teil

1960
nimmt an der XXX. Biennale von Venedig teil

1961
erste Einzelausstellungen im Ausland

1962
stellt in der Galerie Staempfli in New York aus. Gestaltung der Mauer des Sanktuariums von Aránzazu in Guipúzcoa

1964
die Galerie Juana Mordó wird eröffnet, deren Malergruppe er ab der Gründung bis 1991 angehört

1983
erhält den Nationalen Preis der Bildenden Künste

1988
Gesamtausstellung seiner Werke im Centro de Arte Reina Sofia in Madrid und in der Fundación Gulbenkian in Lisabon

1989
erscheint die Monographie Lucio Muñoz bei Lerner & Lerner, Madrid und bei Rizzoli, New York (1991)
Er unterschreibt einen Exklusivvertrag bei der Galerie Malborough

1993
erhält die Goldmedaille der Bildenden Künste

1995
gestaltet zwei Wände für das neue Gebäude der Europäischen Union in Brüssel

1996
erhält den Preis der Spanischen Vereinigung der Kunstkritiker

1998
gestaltet die Mauer "Unvollendete Stadt", 12 x 11,5 Meter, für das Halbrund des neuen Gebäudes des Madrider Parlamentes in Vallecas

Lucio Muñoz stirbt am 24. Mai 1998.

Information

23. Juli 2004
bis 19. September 2004

Palais Harrach, 1. und 2. Stock
Freyung 3, 1010 Wien

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