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Die moderne Medaille in Österreich

Ferdinand Welz und seine Schule

Die Medaillenkunst hat in Österreich eine besondere Tradition. Als Höhepunkte sind die barocke Prägemedaille des 18. und die Erneuerung der Wiener Medaille am Ende des 19. Jahrhunderts zu nennen. Nach einer Stagnation und einseitigen Entwicklung während der Zeit des Zweiten Weltkrieges blieb auch danach die Prägemedaille sehr stark der Vorkriegstradition verhaftet.

Die moderne Kunstmedaille geht in Österreich wesentlich auf Ferdinand Welz zurück. Dieser wurde im Jahre 1915 in Wien geboren, wo er noch heute tätig ist. Er ist als Graveur und Bildhauer ausgebildet und leitete durch seine Lehrtätigkeit eine regelrechte Renaissance der Kunstmedaille ein. Nachdem Welz im Jahre 1955 die Leitung der Meisterschule für Medailleurkunst und Kleinplastik an der Akademie der bildenden Künste übernommen hatte, führte er in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche Schüler an die Medaillenkunst heran.

Der Schwerpunkt der Arbeiten von Ferdinand Welz, der seine Laufbahn als Graveur am Österreichischen Hauptmünzamt begonnen hatte, liegt auf der Gußmedaille. Seine eigenen Arbeiten waren zwar beispielgebend, er ließ seinen Schülern jedoch stets volle künstlerische Freiheit. Trotz der Bevorzugung der freien Kunstmedaille wurde auch das Portrait immer gepflegt, wie überhaupt der Mensch meist im Zentrum der Betrachtung steht.

Sein besonderer Verdienst als Lehrer zahlreicher Künstler an der Akademie der bildenden Künste besteht darin, der modernen österreichischen Medaille zu einem Aufschwung verholfen zu haben.

Die Ausstellung zeigt nun einen umfassenden Überblick über das Schaffen von Ferdinand Welz, wobei auch seine rundplastischen Arbeiten einbezogen werden. Daneben werden mit Michael Norz, Wolfgang Pichl, Louise Höfinger, Helmut Zobl u. a. seine profiliertesten Schüler vorgestellt. Thomas Pesendorfer und Herbert Wähner zeigen schließlich Arbeiten, die im Umfeld der traditionsreichsten Produktionsstätte österreichischer Kunstmedaillen, der Münze Österreich AG, entstanden sind. Eine Auswahl der Arbeiten des österreichischen Bildhauers Rudolf Schwaiger verweist abschließend auf die gegenseitige Beeinflussung von Bildhauerei und Medaillenkunst.

Information

25. Oktober 2003
bis 23. Mai 2004

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