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Werke für die Ewigkeit

Kaiser Maximilian I. und Erzherzog Ferdinand II.

Aus bedeutenden graphischen Sammlungen wie dem Kupferstichkabinett Berlin, der Graphischen Sammlung Albertina und der Österreichischen Nationalbibliothek sowie aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien werden kostbare Raritäten im Schloss Ambras vereint.

Die Gemeinsamkeiten von Kaiser Maximilian I. und seinem Urenkel Erzherzog Ferdinand II. sind das Thema dieser Ausstellung: Maximilian I. wollte sich mit seinem autobiographischen Publikationen, den zahlreichen Porträts und seinem Grabmalsprojekt eine gedaechtnus schaffen und fortleben als edler Ritter und großer Kriegsmann, der von der Vorsehung dazu auserwählt war, die Christenheit gegen Ungläubige zu schützen. Ebenso wichtig war ihm das Interesse für die Herkunft seiner Person und des Hauses Habsburg, was intensive genealogische Studien erforderte. Das Denken in historischen Dimensionen bildete die Grundlage für all seine künstlerischen und literarischen Unternehmungen.

Dieses Denken wurde von Erzherzog Ferdinand II. intensiviert und auf eine moderne wissenschaftliche Basis gestellt. Als Vollender des Grabmals seines Urgroßvaters übernahm er von diesem viele Anstöße und entwickelte sie weiter. Neben seinen graphischen Publikationen sind auch seine Porträtsammlung und seine Helden-rüstkammer vor diesem Hintergrund zu sehen. Die Ausstellung zeigt Bildnisse, graphische Kunst, Rüstungen und Skulpturen aus dem 15. und 16. Jahrhundert, allesamt Werke der hervorragendsten Künstler der Zeit wie Albrecht Dürer, Albrecht Altdorfer, Hans Burgkmair u. a. m.

Zu den künstlerisch herausragendsten Objekten der Ausstellung zählen zwei zwischen 1514 und 1518 entstandene Zeichnungen Albrecht Dürers aus dem Kupferstichkabinett Berlin. Es handelt sich dabei um Entwürfe der Bronzefiguren Ottobrecht und Graf Albrecht von Habsburg für das Grabmal Kaiser Maximilians in der Innsbrucker Hofkirche. Für die Tumba des Grabmals wurde von Florian Abel im Verhältnis 1:1 ein Entwurf geschaffen (2,15 x 4,77 m), der in dieser Ausstellung erstmals gezeigt wird (Tempera auf Papier, um 1561).


Von den großen, sehr aufwändigen druckgraphischen Publikationen des Kaisers werden einzelne Blätter der „Ehrenpforte“ und - in einer Faksimileversion - der Triumphzug Kaiser Maximilians in seiner vollen Länge von 55 Metern präsentiert werden. Der in Holzschnitt ausgeführte „große Triumphwagen“, ebenfalls von Dürer in den Jahren 1518 - 1522 geschaffen, zeigt Kaiser Maximilian im Prunkwagen thronend, umringt von Tugenden (Graphische Sammlung Albertina, Wien). Er repräsentiert das hohe Niveau der druckgraphischen Künste der Zeit.

Von den berühmten genealogisch-autobiographischen Werken Maximilians werden der „Weißkunig“ (Erziehung), „Theuerdank“ (Brautfahrt und Abenteuer) und „Freydal“ (Turniere) sowie die prächtig illustrierte Lebensbeschreibung Maximilians „Historia Friderici et Maximiliani“ zu sehen sein.

Demgegenüber stehen Werke, die Erzherzog Ferdinand II. in Auftrag gegeben hat, darunter das mehrbändige Kupferstich-Prachtwerk „Imagines Gentis Austriacae“ von Francesco Terzio mit ganzfigurigen Bildnissen der Fürsten aus dem Haus Habsburg, ihren Gemahlinnen, Verwandten, wirklichen und sagenhaften Vorfahren. Das besondere Interesse Erzherzog Ferdinands II. an der Herkunft seiner Person und des Hauses Österreich verdeutlicht sich in einem von Rudolf I. bis Karl V. reichenden Geschichtswerk des Hofhistoriographen Gerhard de Roo.

Außerdem sind in der Ausstellung zahlreiche Porträts zu sehen, welche die höfische Bildniskunst der Zeit Maximilians und Ferdinands repräsentieren. Aus der reich-haltigen Porträtsammlung Erzherzog Ferdinands II. werden herausragende Persönlichkeiten gezeigt: die aufgrund der geschickten Heiratspolitik weitverzweigte und illustre Verwandtschaft des Hauses Habsburg, Feldherren, Wissenschaftler, Dichter, Entdecker und Eroberer, aber auch berühmte Frauen und Wunder-menschen. Daneben werden Rüstungen und Prunkwaffen aus dem Besitz Kaiser Maximilians ausgestellt, die Eingang in die Sammlungen Erzherzog Ferdinands in Schloss Ambras gefunden haben.

Information

7. Juli 2002
bis 31. Oktober 2002

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