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Zur aktuellen Provenienz-Diskussion

Jan Vermeer van Delfts „Die Malkunst“ wurde 1940 für das in Linz geplante „Führermuseum“ erworben. Im Winter 1943/44 wurde das Gemälde im Salzbergwerk Altaussee geborgen. Im Frühjahr 1945 gelangte es gemeinsam mit anderen Beständen des in Linz geplanten Museums an den Central Collecting Point nach München. Die amerikanische Militärregierung übergab das Bild im November 1945 der österreichischen Bundesregierung, die es zur Verwahrung ins KHM bringen ließ. Ende 1958/Anfang 1959 wurde das Bild in der Gemäldegalerie des KHM inventarisiert und bekam die Inventarnummer 9128.

Nach 1945 war das Bild Gegenstand mehrerer Rückstellungsverfahren, in denen die Rückstellung abgelehnt wurde. Das letzte davon endete ebenfalls mit einem abweisenden Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes im Jahr 1960.

Nachkommen von Jaromir Czernin haben im September 2009 die Rückgabe des Gemäldes Jan Vermeer van Delfts „Die Malkunst“ nach den Bestimmungen des Kunstrückgabegesetzes von 1998 angeregt. Derzeit wird die Provenienz dieses Bildes von der Kommission für Provenienzforschung durch Dr. Susanne Hehenberger und Dr. Monika Löscher recherchiert.

Ziel der Kommission für Provenienzforschung ist es, die Provenienz aller Objekte, die sich in den österreichischen Bundesmuseen und Sammlungen befinden, unter den Gesichtspunkten des Kunstrückgabegesetzes möglichst vollständig zu dokumentieren.

Dabei werden alle den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen der Kommission zugänglichen und verfügbaren Quellen herangezogen.
Wie viel Zeit die Recherchen zu „Die Malkunst“ beanspruchen werden, kann angesichts der Fülle des bereits bekannten und zusätzlich noch zu erhebenden und zu prüfenden Materials derzeit nicht beantwortet werden.

Die Ergebnisse dieser Provenienzforschung werden – wie in allen anderen Fällen – von der Kommission in einem Dossier zusammengefasst dargestellt und dem Kunstrückgabebeirat zur Beratung und Beschlussfassung über eine Empfehlung an die zuständige Bundesministerin vorgelegt.

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