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ORLANDO – Theseus kehrt in den Tempel zurück

Mythologie in den Medien

„Sämtliche heidnische Themen der klassischen Antike kehren heute in Kino, TV, Sport, Rockmusik und Modefotografie zu uns zurück.“

Dieser Feststellung der amerikanischen Wissenschafterin Camille Paglia in ‚Masken der Sexualität’, einer Analyse der westlichen Geschichte der Kunst - sozusagen gegen den Strich gelesen -, gehen die beiden Künstlerinnen Judith Baum und Anne Suttner nach und werden auch fündig.

In ihrem für den Theseustempel Themen bezogenen Projekt nehmen sie speziell die Uneindeutigkeit geschlechtlicher Zuordnungen sowie die Aufweichung der sexuellen Rollenbilder in antiken Darstellungen ins Visier.

Was hat Rita Hayworth mit Athena Parthenos zu tun und kann ein D&G- Model Polyklets Speerträger das Wasser reichen?
Wo sind die Parallelen zwischen Thomas Gottschalk zum Seher Teiresias und was haben Shakespeare und Virginia Woolf für ihre Orlandofiguren aus der Antike übernommen?

Mythologische und zeitgenössische Figurenmodelle aus verschiedenen Zeiten und Medien werden einander gegenübergestellt und unterschiedliche Machtkonstellationen werden analysiert.

Wieso sind der ‚schöne Knabe’ in der Mode und die Idee des Menschengottes im Sport ungebrochen aktuell?
Wo ist die Figur der ‚femme fatale’ anzusiedeln und wie stellt sich männliche Sexualität als Modell von Ausfahrt und Abenteuer nach dem Vorbilder der Odyssee im Hollywood des 20. Jahrhunderts dar?
Welche Aspekte repräsentiert die Figur des Orlando in unserer Zeit?

Diese Fragen werden nicht wissenschaftlich oder medientheoretisch beantwortet, sie geben aber Baum und Suttner den entscheidenden Anstoß zum künstlerischen Prozess. Gearbeitet wird in den Medien Malerei, Zeichnung und Video.

Information

12. Juni 2007
bis 23. Juni 2007

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