Adam Willaerts
* 1577 (Antwerpen)
† 04.04.1664 (Utrecht) |
Über seine Herkunft und Familie ist nichts bekannt.
Da Willaerts 1605 bei seiner Hochzeit mit Maeyken Adriaensdr. van Herwijck
angab, aus London zu stammen, kann vermutet werden, dass seine Familie
auf Grund der Eroberung Antwerpens durch die Spanier 1585 nach England
emigriert war. Willaerts erste Erwähnung stammt aus Utrecht, wo er
1602 zusammen mit Salomon Vredeman de Vries eine der Orgeln der Kathedrale
dekorierte. Dort fand auch seine Hochzeit statt und dort erwarb der Künstler
1608 das Bürgerrecht. Von 1612 an unterhielt er in der Annastraat
ein großes Atelier, in dem auch seine Söhne Cornelis (†1666),
Abraham (1613 - 1669) und Isaack (†1693) arbeiteten. Zwischen 1611
und 1613 beschäftigte er insgesamt 14 Schüler, die er allerdings
nicht als Maler sondern ausschließlich als Zeichner ausbildete.
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Zwischen 1620 und 1637 war Willaerts dreizehnmal Dekan
der neugegründeten Utrechter St. Lukas-Gilde. Er hielt engen Kontakt
zur kulturellen Elite Utrechts, u.a. auch zu Roelant Savery. Über
Aufträge, die Willaerts im Verlauf seiner Karriere erhielt, ist wenig
bekannt. 1619 malte er sieben der insgesamt acht Fahnen für die neue
Bürgerwehr der Bischofsstadt. Auch erging an ihn ein Auftrag des
dänischen Königs, Gemälde zur Ausstattung des Kronberg
Palais beizusteuern. Willaerts Bedeutung für die flämische Landschaftsmalerei liegt in seinen Marinedarstellungen. So schrieb Arnold Houbraken bereits 1718: "Dieser [Willaerts] machte sich die Darstellung von Uferlandschaften mit Barken, Schiffen [...] sowie auch Seehäfen, wimmelnd von kleinen Figuren, welche Frachten auf- und abladen, zur Aufgabe und hat dies Alles so ausführlich, natürlich und geschickt dargestellt, dass er dadurch berühmt geworden ist." |