Tobias Verhaecht
* 1561 (Antwerpen)
† 1631 (Antwerpen) |
Er stammt aus einer bekannten Antwerpener Künstlerfamilie
und ist der Sohn des Cornelis van Haecht. Über seine Ausbildung ist
nichts bekannt. Bevor er 1590/91 in Antwerpen als Meister in die ortsansässige
St. Lukas-Gilde aufgenommen wurde, hielt er sich für längere
Zeit in Italien auf. In Florenz erwarb er sich die Gunst von Francesco
I., dem Großherzog der Toskana, in Rom war er ein gefragter Maler
von Landschaftsfresken. 1594/1595 verzeichnet ihn die Malergilde der Scheldestadt
als ihren Dekan, im darauf folgenden Gildejahr schließlich als ihren
Oberdekan. |
Zudem war Verhaecht Mitglied in der Rhetorikerkammer
"de Violiere". 1594 beteiligte er sich an der Festdekoration
zum Einzug des Statthalters Erzherzog Ernst in Antwerpen.
In erster Ehe war Tobias seit 1592 mit Suzanna van Mockenborch († 1595), einer Verwandten des Peter Paul Rubens', verheiratet. Ein Sohn dieser Ehe, Willem II. (1593 - 1637), sollte ebenfalls Maler werden. Nach dem Tode Suzannas ehelichte Verhaecht 1596 Esther Pamphi († 1612). Eine ganze Reihe von Schülern sind für Verhaecht zwischen 1591 und 1612 in seinem großen Werkstattbetrieb dokumentiert. Zu den prominenteren von ihnen zählen Abraham Matthys (1581 - 1649) und Peter Paul Rubens, der Teile seiner Lehrzeit bei Verhaecht verbrachte, sowie vermutlich auch Marten Ryckaert (1587 - 1631). Verhaechts Landschaften stehen noch ganz in der Tradition der manieristischen Überschaulandschaft. Unter den Malern seiner Generation ist er in stilistischer Hinsicht der traditionellste. Angelehnt an die Kompositionen Gillis van Coninxloos und seines Umkreises, zeigt sein Œuvre eine deutliche Orientierung am Werk Josse de Mompers. |