« Werkliste

Laokoon
Um 1610/14
Washington, National Gallery of Art

Ansicht groß »

  Das ist eines der letzten und zugleich wichtigsten Gemälde El Grecos. Es bezieht sich auf den griechischen Mythos von Laokoon. Der troianischer Priester Laokoon hatte seinen Landsleuten abgeraten, das hölzerne Pferd der Griechen als Geschenk anzunehmen. Damit erzürnte er die Götter so sehr, daß sie ihm zur Strafe Schlangen schickten, die ihn und seine beiden Söhne töteten.

El Greco kannte dieses Motiv von der berühmten hellenistischen Laokoon-Gruppe, die 1506 in Rom entdeckt worden war. Die antike Skulptur hatte die zeitgenössischen Künstler zutiefst beeindruckt und inspiriert. El Greco christianisiert den antiken Mythos allerdings. Er isoliert die Figuren voneinander, die so - der theologischen Lehre entsprechend - alleine, jede für sich, dem Tod begegnen müssen. Auch die Schlange läßt sich christlich interpretieren: Als altes biblisches Symbol für die Sünde bringt sie die Menschen zu Fall. Im Hintergrund ist Troja mit dem hölzernen Pferd zu erkennen - allerdings hat dieses Troja große Ähnlichkeiten mit Toledo, der spanischen Heimatstadt El Grecos.