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Mariä Verkündigung
Um 1596/1600
Madrid, Museo del Prado

 

  Das Motiv der Verkündigung hatte El Greco bereits in seinen ersten italienischen Werken behandelt, die noch den entscheidenden Einfluß der venezianischen Malerei zeigten. Dreißig Jahre später konzipierte El Greco die Verkündigung neu: nun bestimmen vor allem seine persönlichen künstlerischen Ausdrucksweisen die Komposition.

Die Komposition beruht auf der üblichen Trennung zwischen irdischer und himmlischer Sphäre. Im unteren Bildbereich tritt der Erzengel der Jungfrau entgegen; im oberen Teil musiziert ein Engelschor. El Greco verschmilzt jedoch diese beiden Welten. Von oben bricht die himmlische Sphäre in die irdische Welt Marias ein. Mit der weißstrahlenden Taube des Heiligen Geistes erstreckt sich eine Gruppe von Engelsköpfen herab. Die Engelsköpfe scheinen die irdische Umgebung mit der Jungfrau im Mittelpunkt fast zu überschwemmen. Diese dynamische Verbindung der Sphären ist neu.

 



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